Technik-Basics

Die Dämpferbuchsen dienen dazu, den Dämpfer im Rahmen zu fixieren. Über die Gleitlager werden die Schwenkbewegungen des Dämpfers beim Einfedern aufgenommen und geführt. Hierzu sollten Dämpferaugenlager haltbar und gleichzeitig leichtgängig sein.

Der Standard

Seit vielen Jahren ist es Standard DU oder DP4 Gleitlager auf einer Stahl- oder Aluminiumwelle ohne Schmierung zu verwenden – mit erheblichen Nachteilen: Die gesamte Kombination und Ausführung entspricht nicht dem Stand der Technik, sie kann nur halbwegs funktionieren wenn die Schwenkwinkel klein sind. Die verwendeten Gleitlager haben nur eine sehr dünne und weiche Nutzschicht. Diese wird oft schon bei der Montage beschädigt und im Betrieb von der Reibstelle weggedrückt und abgerieben. Danach kommt die Schicht mit der Sinterbronze, diese ist härter als die Aluminiumwelle. Nun beginnt auch der Verschleiß der Welle. Schnell entsteht großes Lagerspiel und dank Metall zu Metall Kontakt klappert es auch ganz ordentlich.

Manche Dämpferhersteller setzten deshalb teilweise Gelenklager ein. Die Nachteile: Diese sind schwer, teuer und auch nicht besonders leichtgängig.

Auf der folgenden Abbildung erkennt man gut wie dünn die Nutzschicht bei Standard-Gleitlagern (Fox, Manitou, Rock Shox, etc.) ist. Die gesamte Wandstärke des Gleitlagers am Dämpfer beträgt lediglich 1,2 mm!

Die folgende Abbildung zeigt die Verschleißspuren des Dämpferlagers (das ausgerollte) aus meinem Fusion Whiplash nach ca. 1500 km:

Standardgleitlager nach ca. 1.500 Km

Ein weiteres Problem ist die Maßhaltigkeit der Einbauhülsen. Diese weisen meist kein notwendiges geringes Spiel, sondern eine Überdeckung auf. Die Einbauhülsen müssen eingepresst werden und sind dann schwergängig. Hierbei wird häufig bereits eine nicht unerhebliche Menge der hauchdünnen Gleichtschicht aus dem Lager gepresst. Die Folge ist schnellerer Verschleiß und ein schlechteres Ansprechverhalten des Dämpfers. Ein weiterer großer Nachteil ist die geringe Härte der Welle, woraus ein hoher Reibwert und Verschleiß der Welle resultieren.

Diese Abbildung zeigt die zum obigen Lager gehörende Einbauhülse:

Verbesserungsmöglichkeiten

Man ersetzt die bisherigen Einbauhülsen durch maßhaltige Einbauhülsen aus hochfestem Aluminium mit harteloxierter Oberfläche. Diese -nicht nur optisch- hochwertige keramische Oberfläche ist annähernd verschleißfrei und hat wesentlich bessere Reibeigenschaften. Allein durch diese Maßnahmen verbessert sich das Ansprechverhalten des Dämpfers deutlich.

Hier ein Bild der harteloxierten Einbauhülsen:

Harteloxierte Dämpferhülse

Hier mit farbig eloxierten Einbaukappen

Eloxierte Dämpferbuchsen, 3-teilige Variante

Baustelle 2 – Das Gleitlager

Hier kommen bei meinen Buchsen Gleitlager aus speziellem Kunststoff zur Verwendung. Diese haben, wenn man die passenden Werkstoffe wählt, viele Vorteile:

  • erhöhte Lebensdauer
  • konstant niedrige Reibwerte (Dicke der Nutzschicht = Wandstärke!)
  • wesentlich bessere Eignung für Schwenkbewegungen
  • bessere Schwingungsdämpfung und -Isolierung als bei mehrschichtigen Lagern
  • niedrigeres Gewicht (ca. 4 Gramm)
  • je nach Werkstoff deutlich günstiger